Éclats de lumièreL'art du Quatuor

Das Streichquartett bietet uns einen seltenen Raum: den Raum des Zuhörens, des Dialogs und der Harmonie. Dieses Programm erkundet dessen Glanz zwischen klassischer Strenge, Klangpoesie und sensibler Modernität.

Zum Auftakt führt uns Joseph Haydns Streichquartett Nr. 3 op. 1 zu den Ursprüngen des Genres zurück. In diesem Frühwerk zeichnen sich bereits die Prinzipien des klassischen Stils ab: Ausgewogenheit der Stimmen, formale Klarheit, lebhafter Austausch. Ein leuchtendes, wegweisendes Werk von subtiler Einfachheit.

Im Mittelpunkt des Programms steht Francisco Alvarados Berceuse, die sich wie eine zeitgenössische Stimme erhebt, geprägt von Sanftheit und Geheimnis. Dieses bisher unveröffentlichte Werk entfaltet eine Klangwelt, die zugleich intim und schwebend ist und eine aktuelle Sensibilität widerspiegelt. In diesem zarten Geflecht aus Klangfarben und Stille scheint die Zeit stillzustehen, und das Zuhören wird fast meditativ.

Das Quartett in F-Dur von Maurice Ravel beschließt diese Reise mit einem Werk von seltener Finesse, einem für das Quatuor Adastra emblematischen Stück. An der Schnittstelle zwischen Tradition und Moderne verbindet es die formale Strenge seiner Vorgänger mit einer für den Impressionismus typischen Fülle an Farben und Texturen.
Ein Höhepunkt des französischen Repertoires und der krönende Abschluss dieses Programms.